Altmedikamente über den Restabfall entsorgen
23.11.2015: Spätestens wenn das Apothekenschränkchen oder das Medikamentenfach im Haushalt ausgeräumt wird, stellt sich die Frage: wohin mit Medikamenten deren Verfallsdatum überschritten ist bzw. mit nicht mehr benötigten Pillen, Salben und Säften.
Altmedikamente gehören in den Restabfall:
Nicht mehr benötigte Arzneimittel sollen im Landkreis Pfaffenhofen mit der Restabfalltonne entsorgt werden. Die Wirkstoffe in den Medikamenten sind so dosiert, dass eine Beseitigung in einer Hausmüllverbrennungsanlage erfolgen kann.
Der im Landkreis Pfaffenhofen gesammelte Restabfall wird in der MVA Ingolstadt thermisch behandelt. Bei einer Verbrennungstemperatur von über 1000 Grad werden Arzneistoffe zuverlässig zerstört, sodass kein Eintrag in die Umwelt mehr erfolgen kann. Das bei der Verbrennung entstehende Rauchgas wird über eine hochmoderne Rauchgasfilteranlage geleitet und Schadstoffe werden z.T. bis unter die Nachweisgrenze ausgefiltert.
Eine mögliche Gefahr bei der Entsorgung von Altmedikamenten besteht in der Zeit zwischen dem Einwurf in die graue Restabfalltonne und der Leerung der Behälter in das Sammelfahrzeug. Es ist nicht auszuschließen, dass eine auf dem Gehweg bereitgestellte Abfalltonne umfällt und „schöne bunte Pillen“ auf dem Gehweg liegen. Kinder könnten diese Pillen als Bonbons ansehen.
Um dieses Risiko auszuschließen empfiehlt der AWP für die Entsorgung von Altmedikamenten:
Bitte geben Sie Altmedikamente nur in zugebundenen Beuteln, vermischt mit dem Hausmüll in die graue Tonne.
Fallen größere Mengen an Medikamenten an (z.B. nach Auflösung einer Hausapotheke), diese bitte portionsweise, wie vorher beschrieben, über einen längeren Zeitraum mit der Restabfalltonne entsorgen.
Pillen und Tabletten, Säfte, usw. bitte in der Verpackung (Blisterverpackung, Fläschchen) lassen und mit dieser entsorgen.
Apotheken sind nicht verpflichtet, alte und überlagerte Medikamente zurückzunehmen. Wenn vereinzelte Apotheken dies anbieten, so handelt es sich um eine freiwilligen Service für ihre Kunden.
Keine Abgabe bei der Problemmüllsammlung!
Altmedikamente werden bei den Problemabfallsammlungen im Landkreis Pfaffenhofen nicht angenommen. Eine Annahme und Entsorgung der Arzneimittel über die Gesellschaft zur Entsorgung von Sonderabfällen in Bayern (GSB) in Ebenhausen wäre wesentlich teurer als eine Entsorgung über den Restmüll ohne einen Mehrnutzen für die Umwelt zu erzielen.
Ausnahmen
Lediglich spezielle Krebsmedikamente (Zytostatika), quecksilberhaltige Medikamente und FCKW-haltige Sprays sollen gesondert gesammelt und über die halbjährliche Problemabfallsammlung entsorgt werden. Hinweise auf eine gesonderte Entsorgung finden Sie im Beipackzettel dieser Medikamente. Auskünfte erteilen auch die Hausärzte und Apotheken.
Alte Arzneimittel nicht über die Toilette entsorgen!
Auf keinen Fall dürfen Altmedikamente wie Tabletten, Pillen, Säfte, Tropfen usw. in das Waschbecken oder die Toilette gegeben werden. Die in den Kläranlagen eingesetzten Organismen und Techniken zur Reinigung der Abwässer können diese Arzneistoffe nicht abbauen. Somit gelangen diese Stoffe in Bäche und Flüsse. Da arzneiliche Wirkstoffe oft nur langsam oder gar nicht biologisch abbaubar sind, wird der natürliche Wasserkreislauf nachhaltig gestört.
Verantwortungsvoller Umgang mit Medikamenten
Vor der Anschaffung neuer Arznei sollte die Hausapotheke geprüft werden, ob nicht noch brauchbare Altbestände vorhanden sind. Auch die richtige Verpackungsgröße sollte mit dem Arzt oder dem Apotheker abgestimmt werden, um schon im Vorfeld den Anfall von überlagerten Beständen zu vermeiden